Ugly

Kurzfilm/Animation, Deutschland 2017

Ein verstoßener Kater und ein esoterischer Indianerhäuptling stehen kurz davor, ihre aus den Fugen geratene Welt wieder in den Ursprungszustand zurückzudrehen. Ein simulierter defekter Kurzfilm über Liebenswürdigkeit, Toleranz und Koexistenz. Auf den ersten Blick schon wirkt die Katze jämmerlich. Ihr Fell ist zerzaust, die Schnurrbarthaare ausgerissen, die Gestalt klapprig. Und so ist sie das perfekte Opfer. Für all die Menschen, die ihre Wut an etwas auslassen wollen. Oder die einfach nur Lust am Quälen empfinden. Das scheint das Schicksal der armen Katze zu sein. Doch irgendwo in dieser Welt gibt es Gnade, Erlösung und Barmherzigkeit. Selbst wenn sie erst im Jenseits zu finden ist. Aus der Begründung der FBW-Jury (Prädikat „besonders wertvoll“: „Nikita Diakur interpretiert in seinen animierten Kurzfilmen Geschichten aus dem Internet auf eigenwillige Weise. In Ugly geht es um die tragische Geschichte einer verwahrlosten Katze, die von den Bewohnern einer apokalyptisch anmutenden Stadt gequält wird, bis ein indianischer Schamane sie rettet und ihr einen Aufstieg in ein paradiesisches Jenseits ermöglicht. Der Film setzt sich mit dem kitschigen Gehalt der Vorlage nach Aussage des Regisseurs ironisch auseinander. Es hätte daher auf der Ebene der Inszenierung möglich sein müssen, die gemeinte ironische Perspektive auf die kritische Dimension der Vorlage kenntlich zu machen. So jedoch erscheinen die indigenen Elemente in dem detailreich und eigenwillig animierten Film durchaus ernsthaft. Was den Film aber ungeachtet dessen auszeichnet, sind Momente des Verfalls der Animation: er dekonstruiert seine eigene Welt, und die Selbstreflexion zeigt sich in der Dekonstruktion auf der Animationsebene. Der Film ist ein Dokument des Zerfalls auf sozialer und physischer Ebene. Allerdings wird eine Überwindung der Grausamkeit natürlicher Abläufe durch menschliche Hinwendung gekontert. Eine Vision der Transzendenz wird als Lösung visualisiert. Ethnische Stereotypen in dieser Animation sind streitbar, sind aber als Bildmetaphern nachvollziehbar. Der Schamane wird zu einem Bild des Spirituellen, einer personifizierten Respektsbezeugung, um das kosmische Modell des Films zu runden." Film aus der Kurzfilm-Kollektion "Alles bewegt sich!" (siehe auch unter KIDS)
12 Min.
HD
Ab 6 Jahren
Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Sprache:
ohne Dialog

Weitere Informationen

Montage:

Nikita Diakur

Produktion:

Nikita Diakur

Originalsprache:

ohne Dialog

Weitere Titel:

Alles bewegt sich (9)

Format:

16:9 HD, Farbe

Altersempfehlung:

Ab 8 Jahren

Bewertungen:

FBW "besonders wertvoll"

Altersfreigabe:

Ab 6 Jahren

Sprache:

ohne Dialog

Weiterführende Links:

IMDb

The Movie Database

Filmportal