Country Roads: The Heartbeat of America

Kunst/Musik, Deutschland 2014

Was haben der zweifache Oscar-Gewinner Kevin Costner, ein junger bebrillter Hipster namens Justin Townes Earle und ein alter Mann, der sich Pappa Joe nennt, gemeinsam? Ihr Herz schlägt für Country-Musik. Und zwar für die Art Country, die mit dem Blues verwandt und nicht etwa das amerikanische Gegenstück zur deutschen Schnulze ist. Ob nahe an der Singer-Songwriter-Tradition eines Woody Guthrie, dessen "This Land Is Your Land" bis heute zu den bekanntesten amerikanischen Folksongs gehört, oder rockig wie bei Kevin Costner und seiner Modern West Band: Country-Songs finden auch in der Generation Smartphone viele neue Fans. In COUNTRY ROADS erzählt Regisseurin Marieke Schroeder mit prominenten Mitgliedern der Country-Familie die Geschichte dieser Musik. Sie verfolgt vor allem die Traditionslinie der Appalachian Folksongs rund um das US-Ostküsten-Gebirge in den Bundesstaaten Tennessee, Alabama, Mississippi und North Carolina. Musik und gesungene Geschichten in Balladenform boten Unterhaltung, bevor es Radio und Fernsehen gab. Banjo, Mundharmonika und Fiedel, selbst Löffel und Kochtöpfe wurden für die Begleitung der Sänger herangezogen. Im frühen 20. Jahrhundert sorgte neue Aufnahme-Technik für ganz neue musikalische Verbreitungswege. Aufnahmen der Carter Family, aus der auch Johnny Cashs spätere Frau June stammt, setzten hier frühe Maßstäbe. Sie nannten ihre Songs "Old-Time Music". Auch als "Hillbilly Music" war das Genre bekannt. Später wurde es in den Studios von Nashville zum Zweck breiterer Vermarktung in "Country & Western Music" umbenannt. "Hillbillys" - zu deutsch etwa "Hinterwäldler" - das ist die meist abwertende Bezeichnung für Bewohner ländlicher, oft von Armut geprägter Bergregionen der USA, insbesondere der südlichen Appalachen und des Ozark-Gebirges. Durch den Film führt unter anderem Nora Guthrie, Tochter des legendären Woody Guthrie, sowie der 1982 geborene Justin Townes Earle, dessen Vater ebenfalls ein bekannter Country Singer Songwriter ist. Zu den Lebzeiten von Townes Van Zand war er mit diesem Wegbereiter des New Country befreundet und arbeitete mehrfach mit ihm - eine Beziehung, die dem kleinen Justin den Zweitnamen Townes eintrug. Earle junior spricht im Film über die enge Verwandtschaft von Blues und Country-Musik - und davon, wie sehr sich ihre Melodien und Texte schon immer auch aus der Erfahrung von Armut, Marginalisierung und schwierigen Verhältnissen gespeist haben. Justin Townes Earle wusste nur zu genau, wovon er da sprach. Im Alter von zwei Jahren verließ sein Vater Steve ihn und seine Mutter Carol Ann. Die bestritt den Lebensunterhalt für sich und ihren Sohn fortan mit Gelegenheitsjobs. Erst als Teenager bekam Justin wieder mehr mit seinem Vater zu tun, der ihm auf der Bühne Gelegenheit bot, musikalische Erfahrungen zu sammeln. Vater und Sohn teilten auch eine andere, dunkle Erfahrung: Beide hatten immer wieder Probleme mit Drogen. Den Sohn kostete das schließlich das Leben. Justin Townes Earle starb mit nur 38 Jahren am 20. August 2020, in Nashville, Tennessee.
89 Min.
HD
MCC Quebec - G
Sprache:
Englisch
Untertitel:
DeutschFranzösisch

Weitere Informationen

Kamera:

Ralph Netzer

Produktion:

Marieke Schroeder

Originaltitel:

Country Roads: The Heartbeat of America

Originalsprache:

Englisch

Weitere Titel:

Country Roads: Äkta Country

Format:

16:9 HD, Farbe

Altersfreigabe:

MCC Quebec - G

Sprache:

Englisch

Untertitel:

DeutschFranzösisch

Weiterführende Links:

The Movie Database